

Nachhaltigkeit beim Schuhkauf – Tipps und Infos
9. März 2016Vor fast einem Jahr habe ich die beiden Beiträge 10 Tipps für den Lebensmitteleinkauf und 8 Tipps für ein umweltfreundliches zuhause veröffentlicht. Neben an anderen Blogposts gehören diese beiden zu den meist geklickten Beiträgen, also dachte ich mir über nachhaltige Mode und Kosmetik zu schreiben. Ein Post über nachhaltige Kosmetik folgt noch diese Woche.
Meine Schwester hat mich durch ihren gesunden und umweltschonenden Lebensstil, darauf gebracht mehr über nachhaltige Mode zu recherchieren. Und ich wurde fündig :)
Macht Ihr euch manchmal Gedanken darüber, woher die Dinge kommen, die Ihr einkauft?
Ganz besonders im Focus liegt heute die Herkunft vieler Lebensmittel, allen voran Fleischerzeugnisse. Da macht man sich Gedanken, woher das Tier kam, wie es lebte, wie es geschlachtet wurde. Doch ein Teil unserer Aufmerksamkeit sollte auch den Klamotten gewidmet werden. Die Themen Kinderarbeit, Lohndumping – vor allem in asiatischen Produktionsräumen – sind uns durch die Medien bestens bekannt. Manch einer nimmt schon Abstand davon, von gewissen Discountern zu kaufen, da die Waren eindeutig zwar billig, dafür aber mit dem Makel dieser Produktionsart behaftet sind. Schlagworte, wie „vegane Kleidung“, also Bekleidung, die ohne tierische Produkte zu verwenden hergestellt wird, werden immer öfter genannt.
Die Entscheidung, welche Kleidung, welche Schuhe man kauft, bleibt jedem selbst überlassen. Die Frage ist aber wirklich, ob man sich angesichts von Klimawandel, Umweltverschmutzung und so weiter nicht tatsächlich motivieren sollte, wenigstens ein bisschen auf eine umweltschonende Herstellung zu achten.
Beim Nachdenken über dieses Thema habe ich das Internet durchforstet und bin auf die neue Damenkollektion von Think! gestoßen. Hier findet man wirklich alles, von tauglichen Alltagsschuhen bis hin zu modischen Extravaganzen, vor allem, was die Muster und Farben betrifft. Sneaker, die sich zu vielen Looks kombinieren lassen, aber auch Specials, die den gewissen Clou zu einem Outfit ausmachen.
Gleich vorneweg – Think! Schuhe sind nicht vegan, da sie Leder enthalten. Leder kommt nun einmal von Tieren, ist aber seit Menschengedenken Teil der Bekleidung. Solange Menschen Fleisch essen, bleibt die Tierhaut auch als Nebenprodukt der Schlachtung übrig. Und diese wegzuwerfen wäre unsinnig.
Interessant finde ich jedoch, wie auf eine naturschonende Herstellung geachtet wird. Es ist eine vorbildliche Firmenphilosophie, die vorgelebt wird. So wird das Leder schon einmal ohne die übliche Chemie, sondern mit den Gerbstoffen aus Rinden, Hölzern und sonstigen Pflanzenbestandteilen gegerbt. Die naturbelastende Chromgerbung verunreinigt das Wasser, weswegen hier durchaus Handlungsbedarf besteht. Auch kann bei der Gerbung mit Chromsalz das gesundheitsschädliche Chrom IV entstehen. Schuhe müssen nicht nur hergestellt, sondern auch entsorgt werden. Und so spielt die Chromgerbung letztendlich auch in der Abfallbeseitigung eine Rolle, da immer Reste vom Chrom im Leder enthalten sind beziehungsweise diese auch bei der Müllverbrennung das schädliche Chrom IV auftreten lassen. Wo also gleich kein Chrom verwendet wird, bleibt das Wasser sauberer, die Entsorgung ist nicht umweltbelastend – und damit sind Schuhe, die derart hergestellt werden, nicht nur für die Füße gesund.
Ich fragt Euch vielleicht woher meine ausführliche Beschreibung zu dem Thema Recycling kommt.
Ich habe jahrelang als Assistentin in einem Papier Recycling Unternehmen gearbeitet und habe deshalb einen Blick hinter die Müllentsorgung werfen dürfen.

Das Modell: Ballerina „BALLA“
Ich habe auch nach den Eigenschaften von pflanzlich gegerbtem Leder gesucht und entdeckt, dass dieses besonders atmungsaktiv und weich ist – was dem Laufkomfort wohl ganz klar dienlich ist. „Öko“ als Qualitätsmerkmal.
Auch ansonsten wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So wird bei allen Materialien, die in den Schuhen verarbeitet werden, auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung geachtet. Die Überschrift „nachhaltige Produktion“ steht also über jedem Schritt der Herstellung, sei es bei der Beschaffung der Rohstoffe, deren Behandlung und so weiter. Auch einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Mitarbeitern hat sich der Firmeninhaber, ein Herr Martin Koller – Schuhfabrikant in neunter (!) Generation) – als Leitfaden genommen.
Was mir noch bei dem auf der Seite auffiel, war die Seite Schuhpflegeprodukte, die man kaufen kann. Diese Pflegemittel werden von einer österreichischen Lebenshilfe Initiative abgefüllt und der Verkauf findet einzig zugunsten dieses Vereins statt. Der Erlös geht komplett an diese Menschen mit Handicap.
Nicht alle Modelle aus der Think Kollektion sprechen mich an – manche hingegen faszinieren mich.
Zumindest hat mir diese intensive Recherche über Schuhe und deren Herstellung gezeigt, dass es mit etwas Motivation durchaus möglich ist, nicht nur beim Metzger oder im Supermarkt verantwortungsbewusst einzukaufen, sondern auch im Schuhladen.
Ich freue mich darauf, noch weitere solche informativen Beiträge zu veröffentlichen und bin gespannt auf Eure Meinung?
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